Aesch

Bewirtschafter:
Urs Büeler-Ryf
Neumatthof
30 Bäume, 23 Apfelsorten

SortenlisteDie Jungen Bäume auf dem Neumatthof im April Jahr 1997

  • Ananas ReinetteBananenapfel
  • Boskoop, roter
  • Brünerling
  • Roter Herbstcalvill (Chärnächlingeler)
  • Damason Reinette
  • Danziger Kantapfel
  • Eierlederapfel (Fässliapfel)
  • Gipswiler
  • Graue Französische Reinette
  • Itinapfel süss
  • Jakob Lebel
  • Kaiserapfel
  • Karmeliter Reinette
  • Lederapfel BL
  • Metzersur
  • Mistapfel
  • Osnabrücker Reinette
  • Portugiesische Lederreinette
  • Schneiderapfel
  • Schönapfel
  • Süsser Verenacher
  • Tobiäsler


Interview mit dem Bewirtschafter (Mitteilungsblatt 2004):

Interview mit Urs Büeler, dem Bewirtschafter unseres Sortengarten auf dem Neumatthof, Aesch.
An den jährlichen Rundgängen auf den Sortengärten des Vereins zeigte sich der Standort Aesch regelmässig als vorbildlich gepflegt. Es freut uns, den Vereinsmitgliedern mit diesem Standort die Serie der Vorstellung unserer Sortengärten zu eröffnen.


M.F.:Wie geht es den im Jahr 1994 gepflanzten Obstbäumen heute?

U.B.: Alle Bäume haben sich gut entwickelt. Sie scheinen sich sehr wohl zu fühlen, so dass wir sagen können, dass der Standort sowohl von der Bodenqualität als auch von den klimatischen Verhältnissen her gut gewählt war.

Gibt es nach diesen 10 Jahren bereits etwas zu ernten?

Im Verhältnis zum Volumen der Kronen konnten wir im 2004 den ersten Vollertrag ernten. Es war nötig, Äste zu stützen. In der Folge der Trockenheit des Jahres 2003 waren die Früchte zwar eher klein, aber gleichwohl schön.

Wie verwertest Du die Früchte?

So wie wir dies schon von Anfang an beabsichtigt hatten, werden diese Äpfel dem übrigen Mostobst unseres Betriebes beigemischt. Direktverkauf ist eher schwierig, da die Leute die Sorten und die speziellen Geschmacksnuancen kaum kennen.

Wir haben damals 30 Bäume mit 23 verschiedenen Sorten gepflanzt. Wird der Most mit den verschiedenen Sorten gut?

Der Most vom Neumatthof geniesst einen ausgezeichneten Ruf und ich kann sagen, dass die Beimischung der teilweise mit guter Säure ausgestatten Sorten aus der Sortensammlung wesentlich zum beliebten Aroma und Geschmack beitragen. Unser Betrieb produziert je nach Jahr 5’000 – 10'000 Liter Most. Die Stammkundschaft bezieht den Most in 25-Liter-Flaschen oder in PET-Flaschen. Most wird auch den individuell abonnierten oder bestellten Gemüse-Kistchen beigepackt. Grössere Bezüger wie ein Spital in Basel beziehen die PET-Flaschen Palettweise.

Wie wird die Parzelle mit den Bäumen sonst genutzt?

Die Parzelle dient als Kalberweide für die 2 – 4 Monate alten Tiere. Sowohl für mich als auch für die PassantInnen bietet diese Weide mit den Schatten spendenden Bäumen und den Kälbern ein schönes Bild und immer wieder Grund zur Freude.

Jungbäume aufzuziehen erfordert Sorgfalt und Einsatz, welche Arbeiten haben Dir den grössten Aufwand/Freude verursacht?

Ich berücksichtige auf unserem Bio-Betrieb mit der Knospe die natürlichen Abläufe, weil die Natur viele Dinge selbst regulieren kann, wenn wir die Möglichkeiten dazu nicht zerstören. So jagen die in der nahen Umgebung lebenden Füchse und die auf unserem Hof nistenden Schleiereulen in der Nacht die Mäuse und am Tag tun dies die Turmfalken. Auf diese Weise blieben die jungen Bäume vor zu starkem Mäusefrass verschont ohne dass ich je Fallen stellen musste. Zum Schutz vor Schäden durch das weidende Vieh mussten die Jungbäume gut umzäunt werden. Dank den Obstbaumschnittkursen die Hans-Peter Hauri mit SchülerInnen des Landwirtschaftlichen Zentrums Ebenrain wiederholt bei uns durchführte, wurden die Bäume fachgerecht geschnitten ohne dass ich selbst zu grossen Aufwand betreiben musste. Heute kann ich sagen, dass sich der Aufwand für mich gut in Grenzen hielt und mir der Baumgarten mit seinen schönen Bäumen vor allem Freude bereitet.

Wir haben im Vertrag vereinbart, dass die Bewirtschaftung nach den Vorgaben des Kantons in der Weise erfolgt, dass Beiträge für ökologischen Ausgleich gemäss der entsprechenden Verordnung ausgerichtet werden können. Hat sich diese ökologische, bzw. biologische Bewirtschaftung bewährt?

Ich wirtschafte nach ökologischen Kriterien weil ich vom Zusammenarbeiten mit der Natur überzeugt bin und längst erkannt habe, dass dies langfristig für alle Teile besser ist, als der Kampf gegen die Natur mit vielen künstlichen „Hilfsmitteln“. Im gegenwärtigen, wirtschaftlichen Umfeld mit den niedrigen Preisen für landwirtschaftliche Produkte sind Bio-Betriebe auf zusätzliche Beiträge angewiesen, da sie im Vergleich zur so genannt konventionellen Bewirtschaftung geringere Erträge erreichen oder mehr Arbeitsaufwand leisten müssen.

Welcher der Äpfel aus dem Sortengarten schmeckt Dir am besten?

Darauf fällt mir eine eindeutige Antwort schwer… Ja, doch, in diesem Jahr fiel mir der Bananenapfel als angenehm aromatisch auf – sonst fällt mir als besonders fein der Danziger Kantapfel ein – aber auch der Schneiderapfel schmeckt mir sehr. Der muss allerdings schon richtig reif sein. Dies gilt übrigens für alle diese Sorten: Wenn sie schön reif sind, schmecken sie besonders gut.

Das Interview führte Martin Furter

Und nun freuen wir uns auf die nächsten Jahre und wir sind gespannt, wie sich die Bäume weiter entwickeln.

 

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